Allgemein anerkannt sind mittlerweile die Nachteile, die der Bautyp des Einfamilienhauses mit sich bringt. Flächenverbrauch und die Verdrängung der Natur durch Neubaugebiete, die meist schlechte städtebauliche Gestaltung eben dieser oder das höhere Verkehrsaufkommen durch Pendler sind nur einige von vielen Gründen, die gegen das Einfamilienhaus sprechen, so der Baukulturbericht 2018/2019 „Erbe - Bestand - Zukunft“ der Bundesstiftung Baukultur. Dennoch ist das Einfamilienhaus bei der Bevölkerung außerordentlich beliebt, und selbst wenn man - rein hypothetisch - keine neuen Gebäude diesen Typs mehr errichten würde, hätten wir in der Bundesrepublik Deutschland ca. 16 Millionen Einfamilienhäuser im Bestand (Stand 2019). Eine Vielzahl dieser Gebäude muss in den kommenden Jahren saniert und modernisiert werden, wobei energetische Aspekte, eine veränderte Demografie und neue Wohnvorstellungen im Vordergrund stehen werden.
Viele der beschriebenen Einfamilienhäuser entstehen heute im eher ländlichen geprägten Raum, da in den Städten aus politischen und gesellschaftlichen Gründen kein Bauland mehr für diese Wohnform ausgewiesen wird, bzw. die Bodenpreise einfach zu hoch sind, um noch Bauformen mit geringer Ausnutzung realisieren zu können. Auch der Gebäudebestand der Einfamilienhäuser befindet sich traditionell eher auf dem Land. Es fällt allerdings - besonders in Deutschland - auf, wie wenig „ländlich“ die meisten Ein- und Zweifamilienhäuser wirken und wie selten ein dezidierter formaler Bezug zur Baukultur der Region besteht. Nach unserer Beobachtung stellt sich - insbesondere in Großbritannien und den skandinavischen Ländern - das Bauen auf dem Lande etwas ortverbundener dar. Diesen Mangel könnte man auch bei uns im Zuge der architektonischen und technischen Erneuerung beheben.
Bitte planen Sie die Tranformation eines Ein- oder auch Zweifamilienhauses Ihrer Wahl nach den beschriebenen Kriterien.
Legen Sie bitte den gewünschten Energiestandard und die notwendigen technischen Modernisierungsmaßnahmen fest und unterbreiten Sie Vorschläge wie man das Gebäude besser an seinen ländlichen Stanort anpassen könnte.
Die Darstellung der Inhalte soll sich an der in den ersten beiden Veranstaltungen des Semesters vorgestellten Verfahren orientieren (28.20.2020: Pecha Kucha und 4.11.2020: Storyboards). Der konstruktive Aufbau Ihrer Baumaßnahmen soll an Hand von 3D-Schnitten dargestellt werden. Denken Sie bitte an eine Vorher-Nachher-Darstellung! Fassen Sie Ihre Ergebnisse bitte in Form einer Pecha-Kucha Präsentation zusammen (20 Bilder/Folien á 20 Sekunden).