Die Baubranche ist ein großer Wirtschaftszweig, schafft Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung. Nachteilig zu sehen ist der enorme Ressourcenverbrauch, der damit einhergeht: Die Bauwirtschaft ist verantwortlich für ca.
70 % des Flächenverbrauchs, ca. 50 % des Ressourcenverbrauchs und Abfallaufkommens, ca. 40 % des Energieverbrauchs und der Treibhausgase. Darüber hinaus gibt es eine natürliche Beschränkung der uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. Nicht nur erdölbasierte Rohstoffe sind begrenzt verfügbar; im Bereich der mineralischen Rohstoffe stoßen wir ebenfalls
an unsere Grenzen, wie die abnehmende Verfügbarkeit z.B. von Sand als Bauzuschlagstoff belegt.
Ein Denken in Kreisläufen kann hier helfen, viele der genannten Probleme hinsichtlich Rohstoffabbau, Abfallaufkommen und Schadstoffproduktion anzugehen.

Wir brauchen daher eine grundlegende Umstellung auf ein nachhaltigeres Modell – eine Kreislaufwirtschaft.
Hier werden durch eine vorausschauende Planung und intelligente Gestaltung Abfall und Emissionen vermieden. Das Abfallaufkommen und die Zusammensetzung der Abfälle und damit einhergehende Maßnahmen zur Verwertung
und Entsorgung werden durch Entscheidungen in der Planung und Errichtung von Gebäuden maßgeblich beeinflusst. Die einzelnen Komponenten tragen durch deren Materialwahl, Verbindung und Lebensdauer wesentlich dazu bei.
Das bedeutet, Gebäude müssen als abfallfreie Rohstofflager für die Zukunft gestaltet werden, um auf die zu erwartenden Ressourcenengpässe und die daraus resultierenden teuren und CO2-intensiven Importe von Materialien reagieren zu können – hin zu einem Denken und Handeln nach dem Prinzip Cradle to Cradle.

Es ist Teil der Aufgabe, sich mit der vorgeschlagenen Literatur auseinander zu setzen und zu einem der vorgegebenen Themen einen Kurzvortrag zu verfassen.
Zudem werden innerhalb einer kleinen Entwurfsaufgabe die im Seminar besprochenen Themen reflektiert und gewonnene Erkenntnisse angewendet, um ein kreislauffähiges Bauwerk zu entwerfen.