In früheren Zeiten, etwa bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts, wurden viele zoologische Einrichtungen hauptsächlich als „Tierschauen“ betrieben, d.h. eine große Anzahl von Arten möglichst spektakulärer Exoten wurden in wenigen Exemplaren in kleinsten Gehegen gehalten.
Seit einigen Jahren ist, vor allem bei den kleineren Einrichtungen dieser Art, ein Paradigmenwechsel hin zum „Naturerlebniszentrum“ mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Haltung von einheimischen Tieren in lebensraumnah, großen Gehegen festzustellen.
Auch der Tierpark Niederfischbach, der seit 1957 besteht und in der Region bekannt und als Ausflugsziel sehr beliebt ist, wurde ab 2012 umgestaltet. Die Mehrzahl der „Exoten“ konnte an andere zoologische Einrichtungen im In- und Ausland abgegeben werden, teilweise im Tausch gegen Tiere, die besser zur neuen Thematik des Parks passen. Nach der Umstrukturierung des Tierparks und der Pacht von zusätzlichen
Flächen werden heute vornehmlich Tiere gezeigt, die in der Region heimisch sind oder es einst waren.
Ein Indikator für die Akzeptanz der Neuausrichtung und das wieder erwachte Interesse der Bevölkerung
ist der Anstieg der Besucherzahlen, von knapp 15.000 Besuchern im Jahr 2011 auf rund 45.000 Besucher im Jahr 2016.
Die zoologische Neuausrichtung des Tierparks verbunden mit einem deutlichen Besucherzuwachs machen aber auch eine Überarbeitung und Ergänzung des baulichen Bestands notwendig.
Ziel des Seminars ist es - unterstützt von Fachleuten aus Zoologie, Biologie und Akteuren des Tierparks Niederfischbach - von einer künftigen, baulichen Gesamtkonzeption bis hin zu Teilbereichen die Entwicklungsmöglichkeiten
des Tierparks zu untersuchen und aufzuzeigen.
Informationen zum Tierpark Niederfischbach im Internet siehe www.tierpark-niederfischbach.de